OXID Shop

Die Installation. Auch beim E-Shop von Oxid gab es zunächst eine Ãœberraschung: Nach dem Download kann das Programm nicht direkt installiert werden. Die „Liesmich“-Datei informiert ausführlich, dass für das Setup das komplette Shop-Verzeichnis erst auf den eigenen Web-Server transferiert werden muss, um dort das Setup-Script zu starten. Wer auf dem Oxid-Demo-Server bereits einen Shop testweise installiert hat, kann die darin getätigten Änderungen wie Farben, Logos, Stammdaten, Produkte etc. gegen eine Zahlung von knapp 100 Euro für seine spätere Vollversion nutzen.

Der Shop. Das nach Abschluss der Installation startende Administrations-Tool mit Karteikarten wirkt auf den ersten Blick eher schlicht, es können aber alle wesentlichen Änderungen mit wenigen Klicks durchgeführt werden. Der eingerichtete E-Shop überzeugt potenzielle Kunden durch ein übersichtliches, modernes und aufgeräumtes Shop-Layout, das in unterschiedliche Blöcke wie „Schnäppchen“, „Frisch eingetroffen“ oder „Topseller“ aufgeteilt ist. Auf der Homepage lassen sich dann alle Angebote, Bestseller und Neuheiten präsentieren und dem Kunden wird damit Lust aufs Kaufen gemacht. Die Produkteinzelansicht bietet zusätzlich zu den Funktionen des GS Shopbuilder 6 Pro Plus Produktvergleichsfunktion, Merkliste, Wunschliste (beides als einziger der E-Shops in diesem Vergleich) und gegen Aufpreis eine Preisalarmfunktion, mit der der potenzielle Kunde bei einer Preisänderung des gewünschten Produkts oder der Erreichung seines Wunschpreises per E-Mail informiert wird. Die Produktbewertungsfunktion – ebenfalls gegen Aufpreis – krönt die umfassende Einzelansicht. Der Warenkorb lässt sich in der rechten und linken Spalte doppelt visualisieren, alle Artikel werden dabei mit Preview-Bildern angezeigt. Änderungen können jederzeit vorgenommen und es kann wieder auf die Produkteinzelseite gesprungen werden. Auffällig ist auch die schöne Navigation des Bestellprozesses mit den vier Schritten „Warenkorb“, „Versenden“, „Bezahlen“ und „Bestellen“. Wermutstropfen ist auch hier die mangelhafte Plausibilitätsprüfung in den Eingabeformularen.

Auf der Backend-Seite lassen sich unter anderem Rabattaktionen einpflegen, die für bestimmte Preiskategorien („zehn Prozent ab 1.000 Euro Bestellwert“) und Produktgruppen temporär freigeschaltet werden können. Auch Dreingaben nach dem Modell „zahl zwei, nimm drei“ oder Gratisprodukte sind definierbar. In der teureren Enterprise-Edition sind übrigens auch Mail-Fähigkeiten integriert, mit der sich mehrere unterschiedliche Shops in einem System verwalten lassen. Nachrichten, Newsletter oder Standardtexte lassen sich mit Variablen frei editierbar erstellen und damit leicht an eigene Bedürfnisse anpassen. In der Benutzerverwaltung können Kunden unter anderem in Kategorien wie „Geringer Umsatz“, „Auslandskunde“, „Blocked“ oder „Blacklist“ eingeordnet werden. Die Benutzerverwaltung selbst ist übersichtlich und ausgereift. Das trifft auch auf die Verwaltung der Produkte und Warengruppen zu. Ein WYSIWYG-Editor auf Java-Basis lässt einen Hauch von Microsoft Word aufkommen, sieben Bildansichten mit vier Zoom-Stufen stehen ebenso zur Verfügung wie eine manuelle Zuweisung von Cross-Selling-Produkten oder -Zubehör des jeweiligen Artikels sowie eine kleine Lagerverwaltung. Die Fakturierung und der Versand der Rechnung kann auch per PDF in einer E-Mail erfolgen. Wer Lexware Faktura einsetzt, kann dieses System ohne Zusatzkosten anbinden, Schnittstellen zu anderen Buchhaltungs- oder Warenwirtschaftssystemen verspricht der Hersteller „auf Anfrage“.

Der professionelle Eindruck des Oxid-E-Shop wird noch durch das gegen Aufpreis erhältliche Zusatzmodul „Bonitätsprüfung“ unterstrichen – dieses stellt eine Schnittstelle zu einem Wirtschaftsinformationsdienst für eine Kundenbonitätsprüfung zur Verfügung. Oxid bietet neben den üblichen Marketing-Schnittstellen auch eine Ebay-Anbindung über den Ageto Ebay Konnektor. Anbindungen an Produktportale wie Kelkoo, Idealo.de oder Froogle stehen ebenso zur Verfügung wie Preisvergleichs-Websites ˆ la Preissuchmaschine.de, Guenstiger.de oder Preisroboter.de. Auch Affiliate-Tools wie Superclix, Adbutler.de oder Affili.net befinden sich auf dem Programm. Online-Bezahldienste wie Easycash, Saferpay, Ipayment oder Paypal sind ebenfalls mit an Bord.

Der E-Shop von Oxid überzeugt mit der umfassendsten Funktionalität im Testfeld, mit seinem modernen Design und der variablen Templates-Verwaltung sowie der Administration des Onlineshops – unser Testsieger ist aber auch im Preis über den Vergleichs-Shops angesiedelt.
Oxid E-Shop Professional 3.0

Preis: 810,84 Euro (Basis-Paket)
Varianten: Basis-Paket/ Bundle
(inkl. vier Modulen)/ Enterprise Edition
Sprachen: 99 Euro (z.B. Französisch, Polnisch, Spanisch)
Anwendung: Mittlere bis größere E-Shop-Projekte

Fazit: Die Shop-Administrationsoberfläche ist für Einsteiger aufgrund ihrer enormen Vielfalt gewöhnungsbedürftig. Durch die Modulphilosophie kann der E-Shop je nach Anforderung umfassend und individuell erweitert werden –gegen Aufpreis. Ein potenzieller Käufer erfreut sich an dem professionellen Layout und der umfangreichsten E-Shop-Funktionalität im Test.